Neue Schwerpunkte in den Standorten Kiedrich und Bad Soden: mit klarem Weg in die Zukunft

Mit einer Fokussierung der Leistungen an beiden bisherigen Standorten geht die Scivias Caritas gGmbH einen klaren Weg in die Zukunft. Das hat der Geschäftsführer der Scivias Caritas gGmbH, Marco Welz, heute in Kiedrich bekanntgegeben: „In den letzten Monaten ist für uns immer deutlicher geworden, dass wir unsere Schwerpunkte neu justieren müssen, um unsere Leistungsangebote langfristig zu sichern. Deshalb nehmen wir unsere Zukunft jetzt aktiv in die Hand und gestalten sie selbst.“

Beide Standorte werden gestärkt

In Kiedrich ist eine Umwandlung und Modernisierung des Standorts vorgesehen. „Es gibt so mehr Raum für die Leistungen der Eingliederungshilfe, psychiatrischen Institutsambulanz und des Gerontopsychiatrischen Zentrums, die allesamt erhalten bleiben. Damit wir in allen Bereichen unserem Versorgungauftrag noch besser nachkommen können, werden die Gebäude am Standort modernisiert“, kündigt Welz an.
Zuletzt habe man die eigenen Ansprüche in der klinischen Versorgung nicht mehr erfüllen können und musste den Betrieb bereits zurückfahren. Der verbleibende Betrieb der Psychiatrie in Kiedrich wird daher geordnet heruntergefahren und die klinische Versorgung auf das bestehende Haus in Bad Soden konzentriert. „Durch diese Fokussierung bekommen unsere Mitarbeiter:innen Klarheit und beide Standorte können ihre Stärken ausbauen“, so Welz weiter.

Das psychiatrische Angebot in Bad Soden wird nachhaltig aufgestellt, um sich stetig auf die verändernden Rahmenbedingungen in der Gesundheitspolitik einzustellen. Welz betont: „Wir verstärken uns hier gezielt für die Zukunft, um die bestehenden Leistungen für unsere Patient:innen weiter zu verbessern und unseren Mitarbeiter:innen einen attraktiveren Arbeitsplatz zu bieten. Das macht uns auch über die Region hinaus sichtbarer.“

Klarer Weg für eine erfolgreiche Zukunft der Scivias

Der Erhalt beider Standorte ist für die Scivias Caritas gGmbh von zentraler Bedeutung. „Eine hochwertige Versorgung an beiden Standorten zu sichern, ist unser Anspruch und zugleich unsere Verpflichtung. Möglich ist das ausschließlich mit dieser Fokussierung und Stärkung in Kiedrich und Bad Soden“, unterstreicht Welz. Noch im letzten Jahr war ein Umzug der Leistungsbereiche in eine neue Immobilie nach Bad Soden vorgesehen. Dieses Vorhaben habe sich jetzt als nicht machbar herausgestellt. „Heute kann ich sagen: Wir sind froh, nun endlich einen klaren Weg zu haben – für unsere Mitarbeiter:innen, für unsere Patient:innen, unsere Klient:innen und Bewohner:innen, aber auch für uns als Unternehmen. Die Scivias Caritas gGmbH kann sich so weiterentwickeln“, ist Geschäftsführer Welz überzeugt.

Dieser Prozess bringe leider auch personelle Einschnitte mit sich, so Welz. „Leider können wir nicht alle unserer Mitarbeiter:innen in dieser Entwicklung berücksichtigen. Genau deshalb wollen wir frühzeitig, klar und fair kommunizieren. Wir unterstützen gemeinsam mit der Mitarbeiter:innenvertretung jeden bei seiner individuellen Zukunftsplanung.“ Eine genaue Zahl der Mitarbeiter:innen, die das Unternehmen verlassen werden, gäbe es noch nicht. Hier müssten erst Gespräche geführt und Details ausgearbeitet werden, erklärt der Geschäftsführer der Scivias.

„So schmerzhaft diese Lösung ist, wir brauchen eine Neuausrichtung: für unsere Patient:innen, unsere Klient:innen und Bewohner:innen, aber auch für unsere engagierten Fachkräfte, die bestmögliche Arbeitsbedingungen verdient haben. Und für die Menschen in der Region, die sich auf eine hohe Qualität in der Versorgung verlassen. Dafür werden wir auch in Zukunft alles tun.“

Die weiteren Schritte der geplanten Neuausrichtung werden in den nächsten Wochen und Monaten ausgearbeitet. Bis dahin ändert sich zunächst nichts.

Die Scivias Caritas gGmbH eröffnet Haus Magdalena

Mit der Haussegnung am 02. März 2023 wurde nach langer Bauzeit das Haus Magdalena in Kiedrich offiziell eröffnet. Als Ersatzbau für einen bestehenden Wohnbereich gliedert es sich konzeptionell in den bereits etablierten Wohnverbund der Eingliederungshilfe der Scivias Caritas gGmbH ein. Auf drei Stockwerken wird ab sofort 24 Menschen mit psychischer Beeinträchtigung ein Ort zum Leben, zur Entfaltung und Selbstbestimmung geboten.

Die Fertigstellung des Neubaus in direkter Nachbarschaft zum Bassenheimer Hof ist ein weiterer Meilenstein im Rahmen des anhaltenden Entwicklungsprozesses der Scivias mit Sitz in Kiedrich. „Wir freuen uns, dass bereits die ersten Klientinnen und Klienten in ihr neues zu Hause umziehen konnten. Das Konzept des Hauses Magdalena ist ein wichtiger und zukunftsweisender Baustein im Wohnverbund unserer Eingliederungshilfe“ sagt Herr Marco Welz, Geschäftsführer der Scivias Caritas gGmbH.

Das Wohn- und Assistenzangebot

Das Wohn- und Assistenzangebot des Hauses Magdalena richtet sich an psychisch beeinträchtigte Menschen ab 18 Jahren, die aufgrund ihrer Behinderung u.a. zu einem selbstschädigenden Verhalten neigen und deswegen das Umfeld und die Unterstützung eines beschützten Settings benötigen. Die Scivias fördert mit der wertvollen Arbeit der Eingliederungshilfe die persönliche Entwicklung der ihr anvertrauten Menschen und setzt sich für eine möglichst selbstständige und selbstbestimmte Lebensführung ein. Oberstes Ziel der pädagogischen Maßnahmen im geschlossenen Bereich ist daher stets die Stabilisierung der Klient:innen und die Vorbereitung auf ein Leben in einer offenen Wohnform.

Die Wohngruppen Johannes, Paul und Elias

Dementsprechend wurde das Konzept des Hauses Magdalena ausgearbeitet. Drei Wohngruppen differenzieren das Angebot und zeichnen den möglichen Entwicklungsprozess der Klient:innen von der geschlossenen zur offenen Wohnform nach.
Zwei beschützte Gruppen – Johannes und Paul – bieten Platz für insgesamt 16 Klient:innen mit chronischer Selbstgefährdung und richterlichem Unterbringungsbeschluss. Auf zwei Etagen und einem 120 m² großen, beschützten Außenbereich lernen sie in sehr enger Assistenz- und Betreuungsarbeit durch die Fachkräfte funktionierende Handlungs- und Bewältigungsstrategien, um das eigene Verhalten nachhaltig stabilisieren und in Konfliktsituationen entsprechende Taktiken anwenden zu können.

Die Gruppe Elias mit acht Wohnplätzen schließt sich als Möglichkeit zum offenen Trainingswohnen an die geschlossene Unterbringung an. Der Fokus liegt auf der Festigung der gelernten Strategien und Handlungsweisen, die den adäquaten Umgang mit stressgefährdeten Situationen ermöglichen. Die Trainingsgruppe ist eine Vorstufe zur offenen Wohnform und bildet eine besondere Schnittstelle im vielschichtigen Wohnverbund der Eingliederungshilfe.

Der Wohnverbund der Eingliederungshilfe

„Aufbauend auf das Wohnen im Trainingsbereich können unsere Klientinnen und Klienten z.B. in die assistierten Außenappartements unserer besonderen Wohnformen Haus Maria und Josef ziehen. Das Gute daran ist, dass sie dabei so selbstständig wie möglich ihr Leben gestalten können, bei Bedarf trotzdem jederzeit auf die Hilfe der Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe zurückgreifen können. Auf dieses ineinandergreifende und abgestufte Hilfesystem durch unseren Wohnverbund sind wir hier besonders stolz“ erklärt Herr Daniel Reichmann, Leitung der Eingliederungshilfe.

Neben der besonderen Wohnform Haus Magdalena wird das Angebot der Eingliederungshilfe der Scivias Caritas gGmbH durch facettenreiche Betreuungs- und Assistenzangebote für Menschen mit psychisch und/oder intellektueller Beeinträchtigung ergänzt. Vom intensiv assistierten Wohnen, über die besonderen Wohnformen bis zum Betreuten Wohnen in der eigenen Wohnung bietet die Scivias die Unterstützung, die benötigt wird. Abgerundet wird das Angebot vom hauseigenen Team zur Gestaltung des Tages.